Sonntag, 9. Oktober 2011

Erneuter Baumunfall in Stralau

Diese Woche ging nicht schneller, geschweige denn entspannter vorüber als alle anderen Wochen. Obwohl sie kürzer war, kam sie mit vor, als hätte ich sechs Tage gearbeitet. Es scheint ein Irrtum von mir zu sein zu denken, dass in einer kurzen Woche auch das Arbeitspensum geringer ist. Nein, ich musste in diese Woche mehr reinstecken, als in eine fünftägige. Aber ich will mich nicht beschweren, denn ich weiß, dass alles so ist, wie es sein soll. Kurze Wochen, die zu lang sind und lange Wochen, die wie im Flug vorüber gehen. That’s life. …

Nun, heute war schönes Wetter (der Oktober ist wirklich schön! siehe auch Die Farben des Herbstes) und wir gingen wieder mal raus, um den sonnigen Tag zu genießen. Heute ging’s links herum. Wir starteten also an der Spreeseite. Der Himmel fragte mich, ob ich ihn fotografieren wolle und ich sagte JA.

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Dann kamen wir am Steg vorbei und entdeckten, was der stürmische Wind der letzten Tage zurück gelassen hat. An einem Baum (die Art kenne ich nicht) war ein riesiger Ast abgebrochen und ins Wasser gestürzt. Ein Boot (oder vielmehr der Besitzer dessen) hatte Glück gehabt. Es hatte nicht viel gefehlt und der Ast hätte es zertrümmert.

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Beim Näherkommen sah ich die riesige Wunde des Bruches. Es muss ganz schön geknattert und geknallt haben in dem Moment, als er abbrach und ins Wasser stürzte.

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Nun müssen wieder die Sägemänner kommen und ihr Werk tun, das meiner Meinung nach hätte vermieden werden können. Der ganze Baum hat nämlich schon jahrelang Übergewicht auf dieser Seite gehabt. Und ein rechtzeitiger Rückschnitt hätte hier geholfen. Vorsicht ist besser als Nachsicht. Nun ja, anders herum hätte ich dann nichts zu erzählen.

Totale am gebrochenen Baum

Weitergehend konnte ich noch das Glitzern der Sonne im Wasser festhalten. Sie ist noch so schön warm …

Eine kleinere, aber trotzdem angenehme Überraschung war dann nicht nur, dass wir unseren jungen Nachbarn mit seiner Oma trafen, sondern auch, dass es in der Bucht weitleuchtende, noch blühende Sonnenaugenblüten gibt, die unbedingt noch fotografiert werden wollten.

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Jetzt ist es 15.08 Uhr und der Tag neigt sich dem Ende entgegen. In einem Monat wird es um diese Zeit schon langsam dunkel. Aber auch das geht vorbei, dann am 22. Dezember werden die Tage schon wieder länger. Ich freue mich schon drauf, wie auf jeden weiteren Tag, ob Herbst oder Winter, Frühling oder Sommer.

Montag, 3. Oktober 2011

3. Oktober, ein ganz gewöhnlicher Tag …

Was machst Du am 3. Oktober? werde ich immer gefragt. Was soll ich machen? ist dann meine Gegenfrage. Na, gehst Du nicht raus feiern? kommt dann gleich hinterher. Dann frage ich: gibt’s was zu feiern?

Bin ich ein außerirdischer? Ich glaube ja.

Mir geht es gut, seht gut sogar. Aber ich kann mich nicht daran gewöhnen, dass in dieser so aufgesetzten Gesellschaft gefeiert wird, was es nicht gibt. Einheit. Schon gar keine deutsche.

Und was heißt denn hier feiern? Der Kommerz blüht und dass da irgendwo ein paar Bühnen aufgestellt werden und Leute singen, die das von unseren Steuergeldern bezahlt kriegen, ist für mich zu wenig.

Aber okay, ich bin ein außerirdischer.

Am Samstag bereits habe ich die Gelegenheit genutzt, um mal das Stück Gelände am Ostbahnhof zu besuchen, das sie jetzt nach umfangreicher Gestaltung eröffnet haben. Einen zweiten Mauerpark oder so. Haben sie wirklich schön gemacht. Viel grüner Rasen, viele Wildkirschbäume, was sicher im Frühjahr toll aussehen wird, wenn alle gleichzeitig blühen und ein paar Bänke zum Sitzen.

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Aber eines haben sie wieder mal nach 0815 gemacht. Die Anzahl und Größe der Papierkörbe. Sie haben wirklich noch nicht gelernt, dass die Berliner und ihre Touristen viel Müll produzieren, mit dem sie nicht wissen wohin außer in einen Papierkorb. Dementsprechend sah es nach einem Tag frei schon wieder aus, wie im Schweinestall hinterm Haus. Naja, Berlin ist Pleite. Da kann doch niemand mal zwischendurch sauber machen. Kein Geld. Ich wichtiger, den EuroFettungsschirm zu füttern, damit die Bänker gesund bleiben und ihre Boni einstreichen können.

Damit wir uns darum keine Gedanke machen, sollen wir kräftig feiern. Hoch die Tassen! Freibier für keinen! Morgen geht’s wieder ran, Steuern verdienen. Prost!

Sonntag, 25. September 2011

Unsere Küchenfensterhausspinne repariert ihr Nest

Heute morgen hatte ich das große Glück Zeuge zu sein, wie unsere Küchenfensterspinne ihr Nest repariert hat. Nachdem ich es sah, habe ich sofort die Kamera geholt und mitgefilmt. Ohne Stativ ist das nicht einfach und es gab ein paar Momente, an denen die Kamera den Focus verlor und ich wieder von vorn anfangen musste. Aber insgesamt habe ich ca. vier Minuten gefilmt und was ich da sah, ist schon bemerkenswert, finde ich.

Der Spinnenfaden kommt kontinuierlich aus ihrer Düse am Hinterleib und die Beine arbeiten unermüdlich daran, ihn in die richtige Position zu bringen, damit er angeheftet werden kann, um dann letztendlich dieses herrliche Netz zu haben.

Und als sie fertig war, heftete sie sich selbst etwas oberhalb an und begann damit, ihre Beine zu säubern. Das fand ich besonders beeindruckend. Ich kenne ja Katzen und Hunde, Hamster und Mäuse, Fliegen und Libellen, die sich reinigen. Bei einer Spinne habe ich das aber zum ersten Mal gesehen.

Diese Spinne ist schon lange unser Gast. Sie ist schon ziemlich groß geworden. Sie sitzt so den ganzen lieben langen Tag in der Mitte ihres Netzes und wartet auf ihr Opfer. Mich stört sie nicht. Bis auf das Problem, dass ich wegen ihr das Fenster nicht richtig putzen kann. Mal sehen, wie lange sie bleibt. Mal sehen.

Unsere Küchenfensterspinne baut an ihrem Nest

Sonntag, 4. September 2011

Das Goldene Haus in Stralau

ich weiß nicht, wer darauf gekommen ist, aber es wird jetzt so vermarktet, und das nicht schlecht. Das ehemalige Berlin-Kosmetik-Haus in Stralau wird saniert und in ein Haus voller Luxus-Eigentumswohnungen umgewandelt. Was das für die Gegend mit sich bringt kann ich nicht einschätzen. Ich habe nur das Gefühl: nichts Gutes.

Denke ich an die weiter fortschreitende Gentrifizierung in unserem schönen Friedrichshain, bekomme ich schon einen Hals. Auch wenn es NOCH nicht so schlimm ist, wie in Prenzlauer Berg. Aber was nicht ist, kann ja noch werden und 114 Luxuswohnungen mit Größen von 67m² bis 149m² werden ihren Beitrag dazu leisten. Steigende Infrastrukturkosten und Mieten ringsherum werden vermutlich die Folge sein. Auf der Seite des Bauherrn wird damit geworben, dass Stralau eines der angesagtesten Kieze in Berlin sein soll und macht das statistisch am Platz 16 von 434 Berliner Kiezen fest. Naja, …

Na gut, ich will nicht zu schwarz malen. Vielleicht entwickelt sich ja alles auch ganz anders. Optimismus ist, wenn man trotzdem an das Gute glaubt.

Ich habe mal ein paar Fotos von dem derzeitigen Zustand der Baustelle gemacht und unten ist der Link zum “Spreegold”.

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Spreegold - Das Goldene Haus

Dienstag, 30. August 2011

Die Rache der Regenhose

Als Herr W. aus Stralau neulich vom Geburtstag seiner Cousine kam, stieg er, eine kurze Rast bei seiner Tante absolvierend, Tomatenreis in seinen Rucksack steckend und sich dafür bedankend, aus dem Auto seines Cousins auf sein im Hausflur der Tante geparktes Fahrrad um.

Zur Vorbereitung dessen musste er jedoch seine Kleidung an den draußen vor der Tür fallenden Regen anpassen, was er gewohnt war, denn er war ein passionierter Radfahrer, der täglich die 5,6km Strecke zur Arbeit und zurück mit seinem Drahtesel absolvierte, Sommers wie Winters. Deshalb hatte er schon lange stets ein rotes Regencape von Vaude, von der gleichen Firma Galoschen und eine Regenhose dabei, die er mal bei Lidl gekauft hatte. Und eben diese Zusatzkleidungsstücke wollte er anziehen, um trocken den Weg nach Hause zurück legen zu können.

Nun, er zog zuerst die Galoschen an, was die Regenhose, die sich in seinem Fahrradkoffer schon auf ihren Einsatz freute, noch mit entspannter Gleichmütigkeit registrierte. Wusste sie doch, dass sie über die Galoschen angezogen werden muss, damit das Wasser, das an ihr herunter läuft, nicht in sie hinein läuft. Also wartete sie geduldig darauf angezogen zu werden. Schon lange hatte es nicht mehr die Gelegenheit gegeben, ihren Besitzer unterwegs vor den Spritzern des Regens zu schützen und so beweisen zu können, dass es die richtige Entscheidung war, sie zu kaufen.

Inzwischen war die zweite Galosche angezogen, wobei Herr W. aus Stralau zwischenzeitlich überlegt hatte, dass eigentlich der Einsatz der Regenhose gar nicht nötig sei, weil es ja nicht wie aus Kannen goss, sondern ein moderater Landregen hernieder ging, der für nicht so starke Spritzer sorgen sollte. Also nahm er sofort nach der zweiten Galosche das rote Regencape zur Hand und begann, es anzuziehen.

Als dies die schwarze Regenhose von Lidl bemerkte, verstand sie plötzlich, dass ihr Einsatz gestrichen war und sie die Fahrt über in der dunklen Box auf dem Gepäckständer zubringen musste, wie schon die letzten trockenen Tage (oder waren es Wochen?) in denen sie sich immer wieder Regen gewünscht hatte. Zuerst war sie erschreckt, dann traurig, dann aber wurde sie langsam wütend und überlegte, was sie tun könne, um die Aufmerksamkeit ihres Besitzers zu erlangen und die Notwendigkeit ihres Getragen Werdens deutlich zu machen. Sie überlegte kurz und sprach dann das Fahrrad an, das geduldig darauf wartete, dass Herr W. aus Stralau es endlich abschloss und es endlich wieder an die frische Luft kam, wo es schließlich hingehörte, denn Fahrräder sind zum Fahren da und nicht zum Herumstehen.

Hey Fahrrad, sagte die Regenhose, ich habe da ein Problem und brauche Deine Hilfe, willst Du mir helfen? Wenn ich kann, sagte das Fahrrad, was soll ich tun? Und beide tuschelten miteinander eine ganze Weile, bis sie sich einig waren und sich freuten, dass sie gemeinsam etwas für die schwarze Regenhose von Lidl tun könnten.

Herr W. aus Stralau bekam davon natürlich gar nichts mit, denn er verstand die Sprache der Dinge nicht, die um ihn herum waren und die sich unterhielten, um sicher zu stellen, dass sie immer genau das Richtige tun, um ihren Besitzer zufrieden zu stellen. Das war äußerst wichtig, denn nur Dinge mit denen ein Mensch zufrieden ist duldet er um sich herum. Alle anderen versucht er immer irgendwie los zu werden, umzugestalten oder nicht mehr zu beachten, bis sie einen qualvollen Tod gestorben sind.

Diese Angst hatte auch der Rucksack von Deuter, den Herr W. nun in die Box zu der schwarzen Regenhose stopfte. Das war nicht einfach, denn in ihm waren noch 6 Stücken Pflaumenkuchen und das Glas mit Tomatenreis. Er, der Rucksack war zwar der ständige und damit auch treueste Begleiter seines Besitzers, aber auch er muss auf der Hut sein, damit er seinen Träger nicht drückt oder gar verletzt, ihm immer bequem ist und nie zu schwer.

Der schwarzen Regenhose war das gar nicht recht, denn sie mochte den Rucksack nicht, weil er erstens blau war, zweitens immer von Herrn W. getragen wurde und drittens selten nass wurde, denn für die Regenhose waren alle Dinge, die sich nicht nass machen lassen wollen, unnütze Dinge.

Herr W. aus Stralau hatte inzwischen das rote Regencape übergezogen, den Helm aufgesetzt, alles ordentlich zugebunden und schloss das Fahrrad ab, trug es die Treppe hinunter, öffnete die Tür und trat nach draußen. Dort nahm er nochmals Abschied von seiner Tante, die aus dem Fenster sah und wartete, dass er losfahren würde. Er gab ihr noch einen Luftkuss, sagte nochmals Tschüss und radelte los.

Es regnete noch, aber das machte ihm nichts aus, denn er war  unter dem roten Regencape vor dem Regen sicher und unten herum schützten ihn die Galoschen. So war er gut gelaunt vom vorangegangenen Treffen mit seinen Verwandten und freute sich auf das Wiedersehen mit seinem lieben Mann zu Hause. Er fuhr und fuhr und merkte plötzlich, dass seine Beine oberhalb der Galoschen hinauf bis zu den Oberschenkeln sich feucht anfühlten. Er wunderte sich darüber, denn es regnete nicht so doll, dass das Wasser so hoch spritzen konnte. Und so versuchte er die Quelle der Feuchtigkeit zu finden. Er beobachtete genau wo er hinfuhr und stellte plötzlich fest, dass sein Vorderrad keiner Pfütze auswich, sondern immer mitten durch fuhr. Das erstaunte ihn, denn sein Drahtesel mochte sonst gar keine Pfützen und fuhr eigentlich immer automatisch an ihnen vorbei. Aber heute war alles anders. Egal, wo Herr W. hinsteuerte, das Rad fuhr immer durch die Pfütze, die ihm am nächsten war. Das war schon ziemlich unheimlich und das war ihm noch nie passiert. Er dachte bei sich: Vielleicht hätte ich doch die schwarze Regenhose von Lidl anziehen sollen. Jetzt ist meine ganze Hose nass. Warum habe ich die denn eigentlich nicht angezogen?

Er dachte sich das nicht nur bei sich, sondern sprach es leise vor sich hin, so dass sein Drahtesel es hörte. Dieser teilte das natürlich sofort der schwarzen Regenhose mit, die sich vor Freude fast nass machte und so ihre kleine Rache genoss.

Denn was war geschehen, als sich die beiden, der Drahtesel und die Regenhose, unterhielten? Die Regenhose fragte den Esel aus, was denn der Herr W. aus Stralau so gar nicht liebte, wenn er mit ihm fuhr, besonders bei Regen. Na, und da wusste der Drahtesel genau, dass Herr W. immer ganz bedacht darauf war, nicht durch Pfützen zu fahren, damit er auch nur nicht von unten nass würde. Und dass er des Öfteren zwar die Galoschen anzog, die Regenhose aber im Koffer ließ. Das war natürlich Wasser auf die Mühle für die Regenhose und sie musste sich sehr zusammenreißen, um nicht anzufangen zu weinen. Gleichzeitig wurde ihre Wut nur größer und so überredete sie den Drahtesel genau das zu tun, was der Herr W. aus Stralau nicht mochte, nämlich von unten nass zu werden, in dem das Fahrrad durch jede mögliche Pfütze fahren sollte, die ihm in die Quere kam. Was es ja dann auch tat.

Auf der Fahrt nach Hause überlegte Herr W. aus Stralau, dass es wohl besser sei, zukünftig auch die Regenhose anzuziehen, damit diese auch zu ihrem Recht kam, sich zu beweisen. Und als er das überlegte kam ihm plötzlich der Gedanke, ob nicht die Regenhose etwas mit dem seltsamen Verhalten des Drahtesels zu tun haben könnte. Er überlegte noch einmal und kam auf die Idee, dass es sich genau so verhalten könnte, wie es auch tatsächlich passiert ist, nämlich dass die Regenhose gemeinsame Sache mit dem Drahtesel machte und dafür sorgte, dass er von unten nass würde. Und so kam es, dass er, nachdem er nach Hause kam, sich an seinen Lap Top setzte und anfing zu schreiben.

Als Herr W, aus Stralau neulich vom Geburtstag seiner Cousine …

Sonntag, 14. August 2011

Regenbogen über Stralau gesichtet

Am Freitag Abend konnte ich wieder mal erleben, wie ich mich doch noch wie ein Kind freuen kann, obwohl ich ja nun bereits über 40 bin. Es gibt für mich offensichtlich einige Dinge, die einfach nicht vergehen, geschehe, was wolle. So auch die Freude über einen Regenbogen, den Han und ich am Abend sehen konnten. Eigentlich wollten wir zuerst gar nicht raus gehen. Als wir dann doch, unter einem Regenschirm, am Ufer vorn ankamen, sah ich, die Sonne im Rücken, vor uns einen geschlossenen Regenbogen. Das soll selten sein, weil es meistens nur für einen partiellen reicht. Kommt wahrscheinlich darauf an, wo man sich gerade befindet und wie viel Platz da ist.

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Ich habe mich so gefreut, auch dass ich meine Kamera dabei hatte und das Spektakel somit knipsen konnte. An diesem Abend war sowieso etwas ganz besonderes am Himmel, nicht nur der Regenbogen. In Richtung Westen, also Sonnenuntergang, war der Himmel aus Gold. Über und über aus Gold. Wir wollten das vom Friedhof von Stralau aus fotografieren und beeilten uns sehr, dort schnell hinzukommen. Aber schon unterwegs bemerkte ich, dass dieses Goldphenomen viel schneller vergehen würde, als wir den Friedhof erreichen könnten. Ich habe zwischendurch mal ein Foto gemacht, aber das ist nicht perfekt geworden. Die Farbe des Goldes ist aber noch zu erkennen (hoffentlich).

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Als ich dann am Friedhof war und wieder in Richtung Westen sehen konnte, war schon fast alles vorbei. Schade. Ich habe aber trotzdem ein paar Fotos gemacht. Ich hoffe, man erkennt noch, dass es sehr schön gewesen sein muss, was da fünf Minuten vorher passiert war.

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Ich lebe jetzt schon 13 Jahre in Stralau. Und es hält immer noch Überraschungen für mich bereit. So, wie an diesem Freitag Abend.

Sonntag, 7. August 2011

Sommergedanken

Alle reden über den Sommer. Komme ich Montags zur Arbeit, ist die erste Meinung: Scheiß Wetter gewesen, wa? Schaue ich dann mal die Abendschau, wird dort auch Zeit damit verschwendet indem gezeigt wird, wie die Berliner entweder über den Regen meckern, über den Sommer diskutieren oder, in diesem Jahr selten, über die Hitze stöhnen. Was soll das eigentlich?

Mir persönlich ist ein “grüner Sommer” lieber als ein “brauner”. Wenn ich noch an den Sommer vor zwei Jahren denke, als es ca. sechs Wochen nicht geregnet hat und die Bäume anfingen, ihre Blätter im Juli abzuwerfen, dann ist mir das Wetter so, wie in diesem Sommer, lieber. Ich habe mir einfach mal ein paar Vor- und Nachteile nebeneinander gelegt. Das brachte mir interessante Einsichten.

Vorteile: Nachteile
kein Sonnenbrand blasses, krankes Aussehen
kein Hitzschlag öfter Strickjacke tragen
grüne Wiesen und Blätter oft nass beim Fahrrad fahren
weniger Grillverrückte keiner
einfacher zur Arbeit zu gehen am Wochenende regnet es auch
weniger gießen im Garten Tomaten reifen nicht
geringerer Wasserverbrauch weniger auf der Terrasse sitzen
   

Wenn ich länger nachdenken würde, kämen sicher noch viele dazu. Aber vielleicht fällt ja dem lieben Leser noch das eine oder andere ein und er vervollständigt dadurch die Tabelle. Würde mich freuen.

Dieser Sommer hat auch möglich gemacht, dass ich ein paar Fotos machen konnte, die ich sonst vielleicht nicht geknipst hätte.

Beispiele:

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Hätte es nicht vor dem und am 30.07. so lange (drei Tage am Stück) hätte ich diese Aufnahmen nicht machen können (oder ein anderes Mal).

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Andererseits ist es natürlich schön, abends noch spazieren gehen zu können und gleichzeitig zuzusehen, wie die Sonne sich verabschiedet.

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Und wenn es trocken ist, kann man natürlich auch solche Artgenossen finden. Wenn es regnet, ist das schwierig.

Es gibt bei allem Vor- und Nachteile. Des einen Eule ist des anderen Nachtigall, sagt man doch, oder. Jeder muss für sich selbst entscheiden, was er angenehm oder unangenehm empfindet. Aber eines dürfte klar sein, meckern hilft nix und ändern können wir’s auch nicht.

Sonntag, 24. Juli 2011

Noch ein toter Baum in Stralau

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Nun, da liegt noch ein Baum am Boden und ich bin traurig.

Aber diesmal hat sein Tod eine natürliche Ursache. Es war der Wind, der ihn gefällt hat. Und es waren entweder Tiere oder Fäulnis, die ihn dahin gebracht haben.

Am Freitag war es ja tagsüber sehr stürmisch. Ich hatte auf dem Nachhausweg von der Arbeit aus ganz schön zu kämpfen, besonders, weil es regnete und ich natürlich meine Regenpellerine übergezogen hatte. Aber die Bäume standen alle noch, keine Besonderheiten zu sehen gewesen.

Und am Samstag gab uns unsere Nachbarin Bescheid, dass da ein Baum “entwurzelt” wurde. Wir sind dann mal hin gegangen und sahen das Malheur. Aber wir sagen dann auch, dass es der starke Wind im Zusammenspiel mit dicht über der Erde liegender Morschheit dafür gesorgt hatten, dass der Baum stürzte. Schade, denn diese Bäume wurden alle auch schon 1997 gepflanzt, sind also bereits 14 Jahre alt.

Nun gut, weil ich weiß, dass alles vergänglich ist, werde ich mich nicht lange mehr damit beschäftigen. Vielleicht wird ein neuer Baum nebenan gepflanzt und vielleicht stürzt der ja auch wieder um. Wer weiß, was morgen geschieht?

Sonntag, 17. Juli 2011

Skandal in Stralau

Hier ist gerade etwas sehr skandalöses passiert. Um ca. 12.00 Uhr (an einem Sonntag) wurde hier ein Baum gefällt. Nein, es geht mir nicht um den entstandenen Lärm. Die Polizei und der Technische Hilfsdienst der Feuerwehr waren da, weil ein "mitfühlender Mieter" offensichtlich Sorge hatte, dass ihm der Baum bei dem "heute bevorstehenden Sturm" vielleicht auf den Kopf fallen könnte. Der Baum solle bereits 45° Neigung gehabt haben. Auf diese Weise wurde schon vor 4 Jahren ein Baum gekillt. Weil ein "mitfühlender Mieter" Sorge hatte, er stehe zu nahe am Haus und könnte umstürzen. Bei den Bäumen handelte es sich um Deutsche Pappeln, die schon nicht so reich in Berlin gesät sind. Und, hätte man nicht zuerst mal Sicherungsmaßnahmen ergreifen können und ein Sachverständiger hätte dann beurteilt ob es wirklich notwendig sei, wieder einen Baum zu fällen? Die meisten Mieter hier sind außer sich, so wie ich. Seit wann hat denn die Streifenpolizei "Experten" für das Umlagen von Bäumen bei sich? Der Sonntag ist gelaufen.

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Samstag, 2. Juli 2011

Brücke über die Boxhagener Straße

Am Samstag gingen wir mal wieder Richtung Kaufland einkaufen. Als wir auf der Kynastbrücke Richtung Boxi schauten, fiel uns ein riesiger Kran auf, dessen dicker Arm sich in den Himmel streckte. Na klar, dachte ich, die setzen die neue S-Bahnbrücke über die Boxhagener Straße heute auf. Und so entschieden wir uns dazu, mal kurz einen Abstecher nach links zu machen, bevor wir zum Kaufland gingen.

Und das hat sich (für mich jedenfalls) gelohnt. Ich lasse mich ja gern durch technische Dinge verblüffen, also etwas, das ich noch nie gesehen habe. Und das gab es hier. Der Kran war ein Autokran und der stand nicht mehr auf seinen ??? Rädern, sondern war vollkommen aufgebockt. Und an seinem riesigen Doppelhaken hing schon die Brücke in ungefähr 5m Höhe.

Es sah für das Aufsetzen alles ziemlich eng aus. Die Brücke musste offensichtlich geschwenkt werden, damit sie am Kran und an den Häusern vorbei kommt und richtig auf den Pfeilern landet. Ich habe mal einen neuen Synth Brückenschlag am Ostkreuz gemacht und hoffe, dass er die Situation ein wenig plastisch darstellt.

Wenn sich übrigens jemand für die ganzen Arbeiten am Ostkreuz interessiert, kann er hier mehr darüber lesen: Ostkreuzblog

unterwegs

Sonntag, 26. Juni 2011

Neues aus Stralau

Seit langem ist ja Stralau eine einzige Baustelle. Ich befürchte, dass das auch noch eine Weile so bleiben wird. Denn die Häuser rund um den Flaschenturm, wo vermutlich nur sehr gut situierte Leute einziehen werden können, sind noch nicht fertig. Es soll ja noch eine ganze Häuserzeile entlang der Kynaststraße entstehen und zur Zeit wird an der Spitze der Rummelsburger Bucht fleißig geschachtet.

Hier wird die Uferbefestigung saniert. Das ist auch gut so, denn in diesem Zuge wird wahrscheinlich auch der ganze Dieseldreck, der immer noch ins Wasser läuft (ca. 30m vom Ufer entfernt stand zu DDR-Zeiten mal die Tankstelle des Glaswerkes Stralau) und ständig so schrecklich riecht. Bleibt die Hoffnung, dass der Plan nicht umgesetzt wird, an den Nord und Südufern Hausboote anzusiedeln, denn dann wäre wieder einmal ein bisschen Ursprünglichkeit der Rummelsburger Bucht dem schnöden Mammon zum Opfer gefallen. Es stinkt ja jetzt schon, an heißen Sommertagen, mächtig nach Geld auf der Insel.

Ich habe hier unten ein Photosynth rangehängt. Damit kann ich in Pseudo-3D die Situation gut darstellen, finde ich. Einfach dem Link folgen: Baustelle in der Rummelsburger Bucht

Sonntag, 12. Juni 2011

Fliegende Schwäne über Stralau

Gestern abend bei unserem Abendspaziergang hörte ich plötzlich ein charakteristisches Geräusch über mir. Ein Geräusch auf das ich immer warte, weil ich dann ganz schnell zur Kamera greifen möchte, um den oder die Erzeuger dieses Geräusches zu fotografieren. Das ist mir bisher noch nicht gelungen. Aber gestern Abend hatte ich mein Handy gerade in der Hand, um den sagenhaften Himmel zu fotografieren. Er war gerade dabei total die Farbe zu ändern, von blau zu gelb und danach wahrscheinlich zu einem phantastischen rot, was ich aber sowieso nicht hätte sehen können, weil ich dann schon zu Hause wäre. Als ich also das Geräusch hörtem schaute ich hoch und sah sie. Zwat nur zwei, aber das machte nichts. Schade, dass ich das Geräusch nicht festhalten konnte. Dafür aber die beiden Schwäne, die singend über uns hinwegflogen, in den abendlichen Sonnenuntergang hinein. Habt Ihr schon mal gehört wie es klingt, wenn Schwäne fliegen?

Karat (alte DDR Rockband) hatte mal ein Lied darüber. In dem heißt es: "Wenn ein Schwan singt, schweigen die Tiere. Schwanenkönig

Nun ja, habe aus den vier Photos (mehr habe ich so schnell nicht geschafft) ein gif gemacht. Unten ist es.


Nun noch mal zurück zu dem Himmel. Wir machen ja nun jeden Abend unseren Spaziergang und feuen uns immer, wenn wir etwas schönes sehen. So war es auch gestern wieder. So ein schönes Farbenspiel sehen wir übers Jahr nicht so oft. Schade, dass ich nicht die andere Kamera dabei hatte. Die Fotos wären sicher schöner geworden. So eine Handykamera ist ja nicht so optimal dafür. Aber es sieht zumindest sehr sehr ähnlich aus. Ich habe da nichts manipuliert oder so. So sah der Himmel gestern abend aus.




Samstag, 11. Juni 2011

Koran Flugblatt

Heut war ich mit Han am Alex im Mediamarkt. Han wollte sich ein Prepaid Handy kaufen und ich ein bissel stöbern. Beide sind wir auf unsere Kosten gekommen, denn Han hat jetzt ein Samsung mit 3,2 Megapixelkamera (die braucht er, um beim Einkaufen mal schnell ein Foto zu machen) und ich hatte mal das iPad in der Hand (zu schwer) und auch das Samsang Galaxy S2, das HTC HD7 und auch mal das HTC incredible. Am liebsten hätte ich gleich alle drei mit nach Hause genommen, aber ich habe ja eins.

Wir gingen dann noch zum Asia-Shop rüber und auf dem Weg dorthin mussten wir über die große Ampel vor dem Media Markt und da standen junge Muslime und verteilten Flugblätter. (Auf der anderen Seite standen übrigens die Jungs von L. Ron Hubbard und verteilten auch welche, Scientology in Berlin, unglaublich). Ich habe mal eins von den jungen Muslimen mitgenommen und gelesen.

Und was ich da las war für sehr interessant. Ich hatte ja in der Schule keinen Religionsunterricht und mein Interesse ist auch nicht übermäßig groß und deshalb habe ich mich gefreut, als ich las: “Der Beste unter euch ist derjenige, der seine Frau am Besten behandelt”. Und: “Wer eine Tochter gut aufzieht und ihr eine gute Bildung und Erziehung angedeihen lässt, erwirbt das Paradies.”

Na, das sind doch ganz tolle Grundsätze, finde ich. Also, wie auch bei den Christen gibt es hier Vorgaben, die, wenn sie jeder beachten würde, eine bessere Welt hervorbringen würde. Aber wir Menschen hören leider nicht immer auf das, was Jesus oder Mohammed oder Buddha gesagt haben. Wir hören lieber, was die Richterin Barbara Salesch sagt und die Bild-Zeitung schreibt (ich übrigens nicht). Und deshalb gibt es vielleicht auch so viele Missverständnisse zwischen den Menschen, obwohl es ja eigentlich ganz einfach ist. Vermeide Schlechtes und tue Gutes und reinige Körper und Geist.

Ich hoffe, dass die jungen Muslime viele ihrer Flugblätter verteilen konnten, und dass viele Leute sie gelesen haben und dass viele von ihnen ein bisschen darüber nachdenken, was darauf steht. Man muss ja nicht gleich zum Islam konvertieren, aber sicher kann man auch von dieser Religion etwas lernen und sich dadurch verbessern.

Friedenstaube 

Koran

Freitag, 3. Juni 2011

Herrentag 2011

Der ist zwar schon vorbei und ich hinke hinterher, aber es war so schönes Wetter und alles war so schön, dass ich keine Zeit und keine Lust hatte, zu bloggen. Deshalb hier eine Rückblende.

Naja, hört sich vielleicht ein wenig stark an … Rückblende. Eigentlich fing der Tag ziemlich normal an. Ich stand um 6.20 Uhr auf. Machte meinen Sport und bereitete nach der Morgentoilette das Frühstück vor. Nach dieser gemütlichen Zeit habe ich dann mittels Handy fast zwei Stunden “Zeitung gelesen”. Den Spiegel, die Welt, Heise online, die Wirtschaftswoche und das Handelsblatt. Die Themen kann ich hier nicht alle aufzählen, war aber wieder interessant.

Nach dem Mittag sind wir dann raus. Han hatte schon vorher vorgeschlagen, mal wieder auf die andere Seite der Rummelsburger Bucht zu gehen. Da haben wir nämlich Bauaktivitäten festgestellt, die wir mal inspizieren wollten. Es stellte sich dann heraus, dass dort ein großer Bootssteg gebaut wird. Für bestimmt mindestens 20 – 30 unterschiedlich große Boote. Ich schätze aber, dass er eher als Sprungsteg für Badelustige benutzt werden wird. Na mal sehen.

Und da sind wir auch schon auf der anderen Seite und ich hatte meinen ersten Schnappschuss im Kasten, nachdem Han einen großen Fisch direkt unter der Wasseroberfläche entdeckt und ich diesen schnell fotografiert hatte.

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Weiter ging es dann direkt in das Wohngebiet hinein. Hier sahen wir die Baufortschritte der vergangenen Monate, denn es gab keine Kräne mehr, was heißt, dass die Baumaßnahmen in diesem Gebiet so gut wie abgeschlossen sind. Deshalb also keine Fotos über schöne Häuser oder so, sondern gleich das tollste, was wir auf diesem Spaziergang entdeckt haben. Eine riesige Wand voll mit Graffiti.

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Da haben sich offensichtlich viele junge Leute zusammen getan und diese große Wand zusammen besprüht. Auf der anderen Seite waren sie übrigens gerade zugange, wir haben mal einen Blick riskiert, aber nicht fotografiert. Han setzte sich hin und schaute sich alles in Ruhe an und ich habe die Einzelheiten geknipst.

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Und dann nochmal von links und von rechts.

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Schön bunt, wa? DA sind bestimmt einige hundert Euro für Farbdosen drauf gegangen. Dagegen finde ich auch nichts einzuwenden. Ich mag bloß diese verdammten Tapes nicht, aber das ist ein anders Thema.

Auf dem Rückweg kamen wir dann an die Stelle, wo einst die Gefängnismauer des Frauengefängnisses stand. Da stehen zum Glück immer noch die 20 oder mehr Platanen, die mal das Gefängnis vom Wasser getrennt haben. Das sind wirklich mächtige Bäume und ich habe sie mal festgehalten.

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Ja, wir gingen dann weiter und kamen zu der Bade und Raststelle in der Nähe der Knabenhäuser. Da wurde auch gegrillt und gechillt und die Beine wurden ins Wasser gehängt und schließlich wurde auch gebadet. Ich konnte gerade einen Jungen erwischen, als er sprang. Ich fand’s leichtsinnig, weil er nicht mal probierte, wie tief es an der Stelle ist. Aber es ist gut gegangen. Und so habe ich ihn auch noch geknipst, als er wieder raus kam.

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Wir machten da auch noch eine Weile Rast, aber die Sonne brannte ziemlich heiß und dort wehte kein Lüftchen. Deshalb gingen wir weiter zurück Richtung zu Hause. Als wir an den Knabenhäusern vorbei waren, hörte ich ziemlich lautes Elstergeschnatter und sah nach dem Umdrehen, dass auf dem Dach eines der Häuser tatsächlich 3 Paare saßen und … ja, was machten die eigentlich da oben?

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Abends, wie immer nach der Tagesschau, gingen wir dann rechtsherum um die Halbinsel unseren üblichen Spaziergang. Es war immer noch angenehm warm und der Himmel strahlend blau. Ich habe dann unterwegs die Streifen von mindestens drei Düsenflugzeugen gesehen, die sich eindrucksvoll kreuzten. Das habe ich mal fest gehalten.

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Ansonsten war alles ruhig und harmonisch auf unserer Halbinsel und so konnten wir wie gewohnt diesen herrlichen Tag mit einer Stunde Meditation ausklingen lassen und gingen dann auch zufrieden schlafen.