Sonntag, 9. Oktober 2011

Erneuter Baumunfall in Stralau

Diese Woche ging nicht schneller, geschweige denn entspannter vorüber als alle anderen Wochen. Obwohl sie kürzer war, kam sie mit vor, als hätte ich sechs Tage gearbeitet. Es scheint ein Irrtum von mir zu sein zu denken, dass in einer kurzen Woche auch das Arbeitspensum geringer ist. Nein, ich musste in diese Woche mehr reinstecken, als in eine fünftägige. Aber ich will mich nicht beschweren, denn ich weiß, dass alles so ist, wie es sein soll. Kurze Wochen, die zu lang sind und lange Wochen, die wie im Flug vorüber gehen. That’s life. …

Nun, heute war schönes Wetter (der Oktober ist wirklich schön! siehe auch Die Farben des Herbstes) und wir gingen wieder mal raus, um den sonnigen Tag zu genießen. Heute ging’s links herum. Wir starteten also an der Spreeseite. Der Himmel fragte mich, ob ich ihn fotografieren wolle und ich sagte JA.

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Dann kamen wir am Steg vorbei und entdeckten, was der stürmische Wind der letzten Tage zurück gelassen hat. An einem Baum (die Art kenne ich nicht) war ein riesiger Ast abgebrochen und ins Wasser gestürzt. Ein Boot (oder vielmehr der Besitzer dessen) hatte Glück gehabt. Es hatte nicht viel gefehlt und der Ast hätte es zertrümmert.

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Beim Näherkommen sah ich die riesige Wunde des Bruches. Es muss ganz schön geknattert und geknallt haben in dem Moment, als er abbrach und ins Wasser stürzte.

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Nun müssen wieder die Sägemänner kommen und ihr Werk tun, das meiner Meinung nach hätte vermieden werden können. Der ganze Baum hat nämlich schon jahrelang Übergewicht auf dieser Seite gehabt. Und ein rechtzeitiger Rückschnitt hätte hier geholfen. Vorsicht ist besser als Nachsicht. Nun ja, anders herum hätte ich dann nichts zu erzählen.

Totale am gebrochenen Baum

Weitergehend konnte ich noch das Glitzern der Sonne im Wasser festhalten. Sie ist noch so schön warm …

Eine kleinere, aber trotzdem angenehme Überraschung war dann nicht nur, dass wir unseren jungen Nachbarn mit seiner Oma trafen, sondern auch, dass es in der Bucht weitleuchtende, noch blühende Sonnenaugenblüten gibt, die unbedingt noch fotografiert werden wollten.

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Jetzt ist es 15.08 Uhr und der Tag neigt sich dem Ende entgegen. In einem Monat wird es um diese Zeit schon langsam dunkel. Aber auch das geht vorbei, dann am 22. Dezember werden die Tage schon wieder länger. Ich freue mich schon drauf, wie auf jeden weiteren Tag, ob Herbst oder Winter, Frühling oder Sommer.

Montag, 3. Oktober 2011

3. Oktober, ein ganz gewöhnlicher Tag …

Was machst Du am 3. Oktober? werde ich immer gefragt. Was soll ich machen? ist dann meine Gegenfrage. Na, gehst Du nicht raus feiern? kommt dann gleich hinterher. Dann frage ich: gibt’s was zu feiern?

Bin ich ein außerirdischer? Ich glaube ja.

Mir geht es gut, seht gut sogar. Aber ich kann mich nicht daran gewöhnen, dass in dieser so aufgesetzten Gesellschaft gefeiert wird, was es nicht gibt. Einheit. Schon gar keine deutsche.

Und was heißt denn hier feiern? Der Kommerz blüht und dass da irgendwo ein paar Bühnen aufgestellt werden und Leute singen, die das von unseren Steuergeldern bezahlt kriegen, ist für mich zu wenig.

Aber okay, ich bin ein außerirdischer.

Am Samstag bereits habe ich die Gelegenheit genutzt, um mal das Stück Gelände am Ostbahnhof zu besuchen, das sie jetzt nach umfangreicher Gestaltung eröffnet haben. Einen zweiten Mauerpark oder so. Haben sie wirklich schön gemacht. Viel grüner Rasen, viele Wildkirschbäume, was sicher im Frühjahr toll aussehen wird, wenn alle gleichzeitig blühen und ein paar Bänke zum Sitzen.

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Aber eines haben sie wieder mal nach 0815 gemacht. Die Anzahl und Größe der Papierkörbe. Sie haben wirklich noch nicht gelernt, dass die Berliner und ihre Touristen viel Müll produzieren, mit dem sie nicht wissen wohin außer in einen Papierkorb. Dementsprechend sah es nach einem Tag frei schon wieder aus, wie im Schweinestall hinterm Haus. Naja, Berlin ist Pleite. Da kann doch niemand mal zwischendurch sauber machen. Kein Geld. Ich wichtiger, den EuroFettungsschirm zu füttern, damit die Bänker gesund bleiben und ihre Boni einstreichen können.

Damit wir uns darum keine Gedanke machen, sollen wir kräftig feiern. Hoch die Tassen! Freibier für keinen! Morgen geht’s wieder ran, Steuern verdienen. Prost!