Sonntag, 22. September 2013

Wahlsonntag, neue Häuser in Stralau, Blumen auf dem Friedhof

Alle vier Jahre dürfen wir uns ja committen, wie das auf Neudeutsch heißt. Gemeint ist, dass wir das ausdrücken sollen, was wir denken, fühlen und handeln. Also können wir zwei Kreuze machen und entscheiden dann trotzdem nicht darüber, was unsere Politiker dann tun sollen, wenn sie gewählt wurden, denn da hört ja die sogenannte Demokratie auf. Na klar, wir können sie dann kritisieren und ihnen E-Mails schreiben, wir können sie besuchen und uns beschweren. Aber ernsthaft mal, hilft das?
Ich glaube es hilft genauso wenig, wie die beiden Kreuze am Wahlsonntag. Denn regieren tun doch nicht die Gewählten und schon gar nicht die Wähler, regieren tut das Geld, die Wirtschaft, der Mammon.
Aber das soll wohl alles so sein und irgendwie geht es ja dann doch allen ganz gut und die Stöhnerei wird mal lauter, mal leiser, je nach Umständen. Und so vergeht die Zeit wie im Flug und eines Tages in vier Jahren dürfen wir wieder zwei Kreuze machen, fragen uns wo die Zeit geblieben ist und was sich eigentlich geändert hat und gehen wieder zur Urne um uns zu committen.
Vom Wahllokal weg sind wir dann noch über unsere schöne Insel gelaufen und kamen an den neu errichteten Häusern vorbei, die jetzt schon teilweise bezogen wurden. Ich habe darüber hier Haut ab ... berichtet.


Nun, die sind eigentlich ganz schön geworden und wer hier wohnt hat nicht nur das nötige Kleingeld sondern auch viel Ruhe und eine wirklich schöne Umgebung. Da sind ja auf der Seite diese Apfelbäume, die so voll mit Äpfeln sind. Ich glaube aber man kann die nicht mehr essen. Vielleicht probiere ich es mal bei Gelegenheit.

Und dann ist natürlich fast gerade rüber der Friedhof, der ja schon die Ruhe und den Frieden im Namen hat. Oh, wie schön bunt da die Blumen stehen. Eine wahre Pracht. Hier kann man auf der Bank sitzen und die Ruhe und Umgebung genießen, an die schönen Zeiten mit den Verstorbenen denken und die Seele baumeln lassen. Kostet alles nix. Alles gratis bei uns in Stralau.

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Samstag, 14. September 2013

Wahl 2013, Plakate und Strapse …

 

 

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Dieses Bild ist mir am 11.09.13 auf dem Weg zur Arbeit gelungen. Ich musste mit meiner Handykamera voll aufzoomen, um diese Laterne mit den vielen Wahlplakaten einigermaßen gut sichtbar auf meine Speicherkarte zu bannen. Es ist trotzdem etwas verschwommen, aber ich hoffe, dass der geneigte, geübte Leser aufgrund der vielfältigen Begegnung mit diesen Schildern, ungefähr erahnen kann wer auf welchem Plakat ist und welche Partei er/sie repräsentiert.

Ich habe es deshalb so spontan aufgenommen, weil es mir so erscheint, dass es ein mögliches Wahlergebnis durchaus vorweg nehmen könnte. Nicht, dass es mein Wunschergebnis wäre, aber es wäre denkbar, dass es genau zu dieser Konstellation kommen könnte. Wer weiß?

Schwarz unter rot unter rot unter gelb unter (welche Farbe haben die Piraten erhalten?) unter braun.

Die armen Jungens von der Schnürstiefelfraktion müssen immer ganz hoch hinauf klettern, entweder, weil die anderen schon da waren, oder weil sie Sorge haben, dass jemand das Plakat wieder herunter reißt. Ich habe auch schon einige wahr genommen, die man mit Farbe übersprüht hat. Es sind sowieso wieder mal viele Vandalen unterwegs, die Ihre Meinung dadurch kund tun, dass sie unschuldige Wahlplakate besprühen, bemalen, zerreißen oder …

Was mich an diesen Plakaten eigentlich am meisten stört ist die Tatsache, dass sie mit diesen Plastestrips fest gemacht sind, die man nur durch abschneiden wieder entfernen kann. Nach der Wahl werden jedoch meistens die Plakate nur herunter gerissen, wodurch die Strapse hängen bleiben und niemals verrotten würden, wenn nicht irgendeines fernen Tages die Heinzelmännchen oder wer? sie wieder gänzlich beseitigt. Bis zur nächsten Wahl.

Sogar den Grünen, unseren Umweltpredigern sind diese Dinger nicht suspekt. Fleißig werden auch deren Plakate damit befestigt. Ein Ärgernis, dass man leider durch die Wahl einer anderen Partei nicht beseitigen kann. So bleibt mir nur, wenigstens in meinem geliebten Stralau abends, auf unserem NachderTagesschauSpaziergang ein Taschenmesser einzustecken und entlang der Strecke, die wir immer gehen, Strapsbeseitigung zu machen.

Falls jemand mal nach Stralau kommt, kann er sich ja meiner Initiative anschließen. Die Strapse dann bitte an Herrn Ströbele schicken. Der weiß, wie man sie umweltgerecht beseitigen kann …

Sonntag, 25. August 2013

Tischtennis spielen am Kollwitz-Platz

Ich war heute mit vier meiner Freunde zum Brunch verabredet und wir trafen uns im VENTURA, einer spanischen Tappas-Bar.

Das Buffet war sehr gut bestückt und die 9,50€ waren gut angelegt. Wir waren alle gut satt und zufrieden.

So gingen wir zum unweit gelegenen Kollwitz-Platz, der ja wohl ein Lieblingsgebiet der Gentrifizierung war und ist. Es leben dort nur noch wenige Berliner, sondern eher Schwaben, Franzosen und andere gut betuchte junge Leute. Vielleicht alles nur Klischees, die ich nicht überprüfen konnte, aber die Kolumne von Herrn Thierse, in der er sich über Wecken statt Schrippen beklagt ist ja legendär und sprichwörtlich geworden.

Nun, nachdem wir einige Sätze an den Tischtennisplatten gespielt hatten, konnte ich mich noch etwas umsehen und habe ein paar Handyfotos gemacht.

In der DDR war ich ganz selten im Prenzlauer Berg, warum auch? Alles, was ich brauchte gab es im Friedrichshain auch oder auch auch nicht. Heute, wo ich das mal genauer betrachte, kann ich resümieren, ja, es muss sich gut hier wohnen und es gibt wirklich viele Kinder hier, so wie im ganzen Prenzlauer Berg. Mal sehen, wann ich wieder hierher verschlagen werde …

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Auf dem Rückweg hatte ich dann noch eine erfreuliche Begebenheit. Als wir am Stierbrunnen an der Hans-Otto-Straße vorbei kamen, konnte ich sehen, dass er tatsächlich in Betrieb war. Das hatte ich lange nicht gesehen. Freu …

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Sonntag, 4. August 2013

Stralauer Schwäne

Jüngst, bei einem Abendspaziergang, sahen wir auf der Schwanenwiese ein Schwanenpaar mit ihren Jungen.

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Nun, wir waren hoch erfreut über die fünf Küken, die wahrscheinlich von der Mutter gehütet wurden. Damals war es noch nicht so heiß und es gab genug frisches, grünes Gras zu fressen. Das war am 27.06.13.

Am 12.07.13 hatte wir das Glück, die ganze Familie wieder zu sehen.

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Ganze Familie? Ja, der Vater war jetzt auch dabei und beobachtete uns argwöhnisch. Aber wir konnten nur noch vier Küken zählen. Traurig und gut zugleich, denn wenigstens waren uns vier der kleinen hässlichen Entleins verbleiben.

Dann trafen wir die sechs am 23.07.13 wieder. Sie kamen schon zum Betteln abgeschwommen. Früh übt sich …

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Die Jungen waren schon deutlich gewachsen. Jetzt hatten wir aber auch schon diese heißen Tage und deshalb war es zum Teil verständlich dass wir am 29.07.13 nur noch drei Küken sehen konnten.

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Ich konnte gar nicht in Ruhe fotografieren, denn der Vater kam sehr entschlossen auf uns zu. Wer weiß, was da passiert war. Schwäne sind ja nicht dumm und wahrscheinlich haben sie auch ein gutes Gedächtnis, so dass der Vater vielleicht gerade nicht gut auf uns Menschen zu “sprechen” war.

Nun, glücklicher Weise sahen wir die fünf dann am 01.08.13 wieder im Wasser, als sie auf eine Truppe junger Leute zuhielten, um zu betteln.

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Ich hoffe sehr, dass die kleine Familie nicht noch weiter zusammen schrumpft und der Nachwuchs auch den kommenden Winter übersteht. Erst danach sind sie erwachsen und gehen ihre eigenen Wege. Wir werden sehen …

Mittwoch, 15. Mai 2013

Bahnhof Ostkreuz, haben die uns betrogen?

Es ist schon ein Weile her dass ich über meine Eindrücke über den neu erstandenen Bahnhof Ostkreuz geschrieben habe.
Damals und heute habe ich den Eindruck, dass er billig gemacht aussieht. Dieses Ekotalblech auf dem Dach und die HQ-Lampen sehen einfach Sch … aus.
Ich habe mich aber auch immer gefragt, wodurch bei mir dieser Gedanke entsteht. Natürlich ist dieser Bahnhof in keinster Weise mit dem Hauptbahnhof vergleichbar, das ist mir klar. Dann schon eher der Bahnhof Südkreuz. Der sieht im Vergleich zum Ostkreuz schon edel aus. Und damals fragte ich mich auch, ob das etwas mit dem Namen und der Himmelsrichtung zu tun hat. Schließlich waren und sind wir teilweise immer noch Menschen zweiter Klasse.
Aber nein. Es ist ein anderer Grund, warum ich persönlich so unzufrieden über die Gestaltung des Bahnhofshalle bin. Er leuchtete mir auf, als ich neulich wieder einmal mit der S-Bahn fuhr, in Ostkreuz ausstieg und über die Straße ging, wobei ich anschließend an einem Plakat vorbei kam, auf dem die Bahnhofshalle dargestellt war, wie sie einmal aussehen sollte. Das Plakat ist so alt, wie die Baustelle, also mittlerweile ca. 5 Jahre.


Als ich dieses Bild wiedersah wurde mir klar, woran mein Herz hing und woher diese Enttäuschung über das jetzige Aussehen kommt.
Eine helle Halle wurde uns versprochen, mit einem Glasdach und modernen Lampen, wie man oben erkennen kann. Jetzt ist diese Halle eine dunkle Höhle, die nur von der Seite etwas Licht herein bekommt. Und ich frage mich, was soll das? Haben die uns betrogen?
Und noch ein neuer Gedanke kommt mir. Draußen, auf dem Regionalbahnsteig wächst das Dach, das nachträglich beschlossen wurde und gebaut wird. Musste das eine Dach aus Blech entstehen, damit das andere finanziert werden kann? Werden wir mal die Wahrheit erfahren? Was erwartet uns noch am Bahnhof Ostkreuz?

Mittwoch, 1. Mai 2013

Der Flaschenturm 2008 und heute

Neulich war ich mal auf der Suche nach einem Bild von der Kynaststraße und stieß dabei via Google Maps auf Erstaunliches.

Die Streetview-Aufnahmen stammen von 2008 und da sah ja nun wirklich alles etwas anders aus als heute. Obwohl auf den Satellitenfotos ein ziemlich neuer Status der Halbinsel zu sehen ist, taucht man, wenn man auf Streetview geht, in die Vergangenheit ein.

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Ich habe mir als Erinnerung einen Screenshot vom Flaschenturm gemacht, wie er von der Kynaststraße aus gesehen aussah. Da ist noch ein alter Zaun zu sehen, der das damalige Gelände das Glaswerkes Stralau begrenzte, da sind noch die Anbauten vor dem Flaschenturm erkennbar, die dann der Sanierung und dem Umbau in Eigentumswohnungen weichen mussten. Die alte Verladestation ist zu sehen und eine große freie Wiese.

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Als ich ein paar Tage später die Kynaststraße herunter fuhr, hielt ich kurz an, um den jetzigen Zusand zu fotografieren. Ich sehe immernoch die große Wiese im Vordergrund, die Verladestation hat auch die fünf Jahre überstanden aber den Flaschenturm kann ich kaum noch sehen. Denn da stehen jetzt Häuser davor. Artist Village nennt sich die Gruppe aus Atelierhäusern. Und an den Flaschenturm haben sie noch ein weißes Ungetüm angebaut, dessen Verwendungszweck noch nicht erkennbar ist.

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Vor einer Woche wurde die Kynaststraße nach dreijähriger Bauzeit wieder eröffnet, so dass man unter der Brücke Alt Stralau hindurch wieder zur Elsenbrücke oder zum Alex fahren kann. Die Brücke ist verbreitert worden und auf der Straße gibt es sogar einen Fahrradweg.

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Es wird, es wird. Als nächstes wird man wohl die lange Häuserzeile anfangen zu bauen, die entlang der Kynaststraße verlaufen soll. Siehe hier Quo vadis Stralau? Vielleicht dauert es aber auch noch eine ganze Weile, dann das goldene Haus ist noch nicht fertig, in der Glasbläserallee fängt Ziegert demnächst an Noch mehr Luxuswohnungen in Stralau und am Ostkreuz soll es ja auch noch heiter werden. Es bleibt also spannend und aufregend in Stralau und mal sehen, wie das später mal aus der Google Maps-Perspektive aussieht.

Sonntag, 28. April 2013

Straßenumbenennung der Gabelsbergerstraße …

Nun, ich war nicht dabei, es ging auch ohne mich, na klar. Heute, als ich auf dem Weg nach Hause war, habe ich angehalten, um dieses Foto hier zu machen. Es muss heute irgendwann in den Vormittagsstunden gewesen sein, dass die kleine Feierstunde stattfand, in der die Gabelsbergerstraße in Silvio-Meier-Straße umbenannt wurde. Ich weiß nicht, was gesagt oder nicht gesagt wurde, ist mir auch egal. Ich werde mich sicher auch daran gewöhnen, obwohl ich heute manchmal noch Leninallee und Bersarinstraße sage. Ich bin halt so und ich weiß nicht, ob ich mich noch anpassen werde. Warum denn?

Sonntag, 7. April 2013

Noch mehr Luxuswohnungen in Stralau

Wer kann sich eine Wohnung mit einem Quadratmeterpreis von 2.950€ bis 3.950€ kaufen? Ich meine eine Wohnung, kein Haus.
Es muss außerhalb meines Verwandten- und Bekanntenkreises eine ganze Menge Leute geben, die das können. Sonst könnte die Ziegert-Gruppe nicht auf die Idee kommen, in Stralau in der Straße Am Fischzug/Ecke Glasbläserallee mehr als 86 neue, so teure Eigentumswohnungen hin zu bauen.
In diesem kleinen Video werden schöne Häuser in einer schönen Umgebung in schönen Bildern gezeigt, wie sie vermutlich Ende nächsten Jahres dort stehen werden. Man kann ja die Entwicklung nicht aufhalten. Will ja auch gar nicht. Nur sollte auch ein Teil bezahlbarer Wohnungen in Stralau gebaut werden, solche wie die, in der ich schon seit 15 Jahren lebe. Aber das reizt einen Investor ja leider nicht. Rendite, Rendite, Rendite …
Soweit ich es überblicken kann, ist das fast schon die letzte große Brache, die so mit Luxuswohnungen zugeknallt werden kann. Nur die Kynaststraße entlang geht's noch. Naja und dann weiter hinten im “sogenannten” Stralau-Dorf, da haben sie schon wieder viele Bäume gefällt und die Zuflucht für unzählige Vögel und andere Tiere beseitigt. Es ist sehr still geworden dort hinten. Auch dort werden sicher weitere sehr teure Luxuswohnungen entstehen. Wenn es soweit ist, dass angefangen wird zu bauen, kann man es hier lesen …

Samstag, 6. April 2013

Ein Haus in neuem Gewand …

In der Elsenstraße/Ecke Puschkinallee gibt es ein Haus in dem ein Ärztehaus und auch eine Apotheke ihr Geschäft hatten.

Dieses Haus war für ca. ein Jahr leer und verwaist, weil es renoviert wurde. Ich dachte ja gleich wieder an eine Luxussanierung (Han wirft mir auch vor, immer zuerst negativ zu denken). In diesem Fall aber habe ich mich geirrt.

Die Apotheke ist noch drin und es steht draußen kein Schild dran, auf dem steht, dass Eigentumswohnungen oder Luxuswohnungen angepriesen werden. Was genau jetzt mit den Räumen passiert weiß ich also noch nicht und eigentlich ist es auch nicht mehr so wichtig.

Warum ich hier poste hat einzig und allein den Grund in der toll gestalteten Außenfassade. So was habe ich noch ganz selten gesehen. Riesige Blumen wurden an der Fassade hoch angebracht, was das Haus zu etwas ganz Besonderem macht, finde ich.

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Das Foto ist aus zwei Aufnahmen zusammengesetzt und die passten leider nicht 100%ig zusammen …

Samstag, 30. März 2013

Straßenumbenennung der Gabelsbergerstraße …




… das kennen wir ja.
Ich erinnere mich an Möllendorffstraße in Jaques-Duclos-Straße, oder Kniprodestraße in Arthur-Becker-Straße, oder Fruchtstraße in Straße der Pariser Kommune, oder Rüdersdorfer Straße in … ich weiß nicht mehr-Straße (irgendein französischer Revolutionär, aus Anlass des 200. Jahrestages des Sturmes auf die Bastille … glaube ich).
Nun, in den fast 35 Jahren, die ich in der sozialistischen Ära von Berlin leben durfte, habe ich so einige Straßenumbenennungen erlebt. Hatte ja meistens politischen Hintergrund, weshalb ich schon damals kein Freund davon war. Dass die Bersarinstraße nach dem ersten Stadtkommandanten, die Dimitroffstraße nach dem bulgarischen Kommunisten und die Marchlewskistraße nach dem Mitbegründer des Spartakusbundes benannt wurden, war für mich ja nichts Neues, ich bin damit aufgewachsen. Aber die oben genannten Umbenennungen gingen mir damals schon auf den Keks.
Und als dann die Wende kam störte mich, dass unsere Besser-Wessis und ihre Gefolgschaft nichts eiligeres zu tun hatte, als mal schnell entweder alles wieder rückgängig zu machen, nein, es kamen auch noch, für mich schwer zu akzeptierende, Umbenennungen dazu. Wie die U-Bahnstationen Weberwiese und Petersburger Straße, aus Hans-Beimler-Straße wurde Otto-Braun-Straße und die Tradition der politischen Umbenennung von Straßen setzte sich damit fort. Als die Kochstraße zum Teil zu Rudi-Dutschke-Straße wurde, hatte ich dafür Verständnis. Immerhin blieb ja ein Teil des alten Namen erhalten. Und als dann vom Senat beschlossen wurde, dass bis auf weiteres (genauer weiß ich es nicht) nur noch Frauennamen für neu gebaute Straßen verwendet werden sollen, hatte ich auch kein großes Problem damit.
Aber nun geht es ans Eingemachte.
Am 28. April wird in einer “Feierstunde” die Gabelsbergerstraße (Miterfinder der Stenographie) in Silvio-Meier-Straße umbenannt. Der Junge wurde im U-Bahnhof Samariterstraße vor 20 Jahren von Neonazis erstochen. Seitdem gibt es dort jedes Jahr zu seinem Geburtstag und/oder Todestag linke, teilweise gewalttätige Demonstrationen.
Nun, für mich persönlich hat die Gabelsbergerstraße mehr Wert, als der Name dieses jungen sogenannten Antifaschisten aus der Hausbesetzerszene der 90er Jahre. Natürlich war das eine Riesensauerei, diesen Bengel zu ermorden. Aber ist er deshalb ein Märtyrer, den man ehren muss?
Solange ich denken kann, erinnert mich diese Straße an meine Tante, die dort 30 Jahre lange wohnte, an meine eigene Wohnung (1982 – 1998) und damit an viele schöne Erinnerungen, auch wenn ich 98 dort wegen des Hundekekelgeruches weg zog. Na klar, in meinem Alter hält man sowieso an den meisten Dingen fest, die man liebt, besonders Erinnerungen, Fotos und so. Aber sich damit abzufinden, dass aus politischen Gründen alles durcheinander gebracht wird, was jahrelang in Ordnung war, und womit sich ja auch nichts ändern wird, als nur das Namensschild, ist eine Sache, die ich nur schwer verdauen kann. Ich spekuliere mal …
Als erstes wird das Straßenschild  “geschändet”. Man rate mal von wem. Dann werden die Demonstrationen an seinem Geburtstag und/oder Todestag weiterhin gewalttätig ablaufen, vielleicht sogar noch schlimmer, als früher, weil die Nazis neidisch sind. Was hat man also erreicht außer dass hunderte von Bewohnern zum Bürgeramt müssen, um sich einen Aufkleber für den Personalausweis abzuholen auf dem dann als Straße die Silvio-Maier-Straße steht? Nicht viel. Es sei denn, man betrachtet die Einnahmen, die dadurch in die Bezirkskasse fließen als etwas positives.

Samstag, 16. März 2013

Neues von Ostkreuz

Heute ist ja herrliches Wetter in Bezug auf Sonnenschein und blauen Himmel. Aber als ich heute in Richtung Kaufland ging, bekam ich Ohrenschmerzen, weil der eisige Südwestwind da rein blies. Trotzdem habe ich mal am Bahnhof Ostkreuz kurz gestoppt, um ein Foto vom Regionalbahnsteig zu machen, will es dort etwas neues zu sehen gibt. Es wird nämlich eine Dachkonstruktion montiert und das ist wirklich toll. Denn anfangs wurde publiziert, dass der Regionalbahnsteig kein Dach erhalten solle. Nun werden sich alle freuen, die von hier aus mit dem RE weiter fahren wollen. Jetzt, wo die Winter immer schneereicher werden, ist es sicher angenehmer, unter einem schützenden Dach zu stehen. Ich mache das nächste Foto, wenn alles fertig ist. Mal sehen, wie lang das dauert. Zur Zeit wird sogar samstags gearbeitet. Anscheinend ist man in Verzug. Ist ja nicht untypisch bei der Bahn.

Donnerstag, 14. März 2013

Das goldene Haus

Ich habe schon lange Zeit nichts über unsere größte Baustelle in Stralau geschrieben. Und eigentlich spricht das Bild schon für sich. Aus der grauen Maus des alten Schiffahrtshauses ist ein riesiger Kasten geworden, der wahrscheinlich nicht golden glänzen wird, aber den Wert des Wohnens auf der Insel wesentlich erhöhen wird. Alle Wohnungen in diesem Haus sind ja Eigentumswohnungen und sehr teuer. Wohnen in Strahau wird damit weiter teurer werden, das ist damit unvermeidlich und wir werden uns daran gewöhnen müssen. Was mich aber auch noch bewegt ist, dass mit dem Einzug der 114 Familien auch gleichzeitig 114 Autos auftauchen werden, die morgens von der Insel runter wollen und abends wieder rauf. Die nicht immer im Parkhaus stehen werden, sondern da, wo gerade Platz ist. Na mal sehen. Vielleicht male ich ja auch zu schwarz. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und somit ich auch. Ich werde das Baugeschehen weiter beobachten und warten, was auf mich und die Einheimischen von Stralau zukommt.


Dienstag, 19. Februar 2013

Kalter Wintermorgen

Heute Nacht hat es geschneit bzw. geschneeregnet. Die Möwen hier sind deshalb dicht zusammen gerückt. Ich fahre heute mit der Tramwai zur Arbeit. Ist besser so...

Sonntag, 3. Februar 2013

Werbung für die Energiewende


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Als ich dieses Foto eines Tages im Vorbeifahren mit dem Fahrrad auf dem Weg zu Arbeit sah, war ich im ersten Moment wie paralysiert und es schoss mir durch den Kopf: “Machen die auf Kosten der guten, alten DDR Werbung für ihre Energiewende?” Es lies mir eine ganze Weile keine Ruhe und schon damals beschloss ich, das zu posten und anzuprangern. Die Tapete, der Schalter und die Steckdose, alles typisch DDR-Style, wie man heute neudeutsch sagt.
Sollte das heißen, dass etwas passieren muss mit den alten DDR-Wohnungen, die es heute vielleicht noch gibt und die noch so aussehen, wie vor 25 Jahren? Die wollen uns mal wieder vorführen, wie primitiv das damals alles war und aussah und wie gut, dass wir jetzt die Merkel-Energiewende haben, damit sich endlich etwas ändert. Das waren meine impulsiven Gedanken …
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Aber dann sah ich dieses Bild hier und erkannte, dass das irgendwie westlich sein muss, denn solchen Schieberegler, so bunte Tasten und diese Fliesen hatte ich im Osten nie gesehen. Aha, die haben auch so was primitives und hässliches gehabt, schoss es mir durch den Kopf und beruhigte mich.
Also kein Attentat auf die guten, alten DDR-Schalter, –Wasserhähne und Fenstergriffe, sondern einfach Darstellung des alten Zustandes hüben wie drüben um darauf aufmerksam zu machen, dass sich etwas ändern muss.
Glück gehabt, Angela und alle anderen sogenannten Experten wollen sich nicht lustig machen, sondern arbeiten anscheinend ernsthaft daran, etwas zu ändern. Na klar, alles Politik und damit verbunden die Menschenverdummung und gewollte Desinformation des kleinen Mannes, der sich die ganze Wahrheit (die es ja sowieso nicht gibt) hart erlesen, erhören oder youtuben muss. Da gibt es tatsächlich Aufzeichnungen von Reden aus dem Deutschen Bundestag, die niemals als Ausschnitte in der Tagesschau gezeigt werden würden (wir wissen ja wohl, welches Parteibuch der Chefredakteur hat) und was da so abgeht.

Gregor Gysi rechnet mit Frau Merkel ab ...

Sahra Wagenknecht (Die Linke)- Fantastische Rede zum Fiskalpakt im Bundestag .Teil 1

Gut so, denke ich mir. Denn das Geld, das hier für diese Plakate ausgegeben wurde und immer wieder wird, könnte auch anders genutzt werden, zum Beispiel zum Bau von Kitas, der Ausstattung von Schule mit IT und so weiter. Denn wen interessieren denn solche Plakate? Mich nur, weil da ein “schöner” alter DDR-Lichtschalter drauf ist. Aber der Rest? Ich nutze 100% Wasserstrom, wenn ich meinem Versorger glauben darf. Also bei mir ist die Wende angekommen. Aber vielleicht hilft es ja trotzdem ein bisschen, mal sehen.