Sonntag, 22. August 2010

Stare auf dem Fußballplatz

Heute morgen bin ich wieder früh aufgestanden, genauer gesagt um 10 vor halb sieben, und das hatte seinen guten Grund. Wir haben heute nämlich einen Gast, unseren oder besser Robin’s Tobi. Robin musste verreisen und da haben wir ihn für eine Nacht genommen. Ich machte meine Morgengymnastik und duschte, dann ging ich mit Tobi Gassi.

Ach ich liebe Stralau so früh am Morgen. Ich muss das immer wiederholen. Alles ist so friedlich und ruhig und …

Wir gingen los und kamen an der Schwanenwiese vorbei. Und wie ich da so gehe sehe ich plötzlich ein Motiv für ein Foto. Dieses hier. 

Morgenerwachen

Da liegt seit gestern Abend ein Boot in der Bucht vor Anker und wird heute morgen in leichtem Dunstschleier von der Sonne wachgeküsst. Ist das nicht toll? Ich liebe es.

Ein Stückchen weiter habe ich mich auf eine Parkbank gesetzt dann diese Aussicht.

Seeblick um halb acht

So friedlich um diese Zeit. Ist es morgens oder abends?

Ich bemerkte dann ein Haubentaucherjunges, das nach Futter tauchte. Ich weiß nicht, ob mit Erfolg, aber ich habe ihm eine Weile zugeschaut. Hinter mir fuhr dann ein Radfahrer vorbei und Tobi schniefte immer mal, aber sonst war es total ruhig und friedlich.

Als ich dann zum Sportplatz kam, hatte ich eine Überraschung. Da suchten hunderte Stare auf dem grünen Teppich nach Futter. Sowas habe ich bisher noch nicht gesehen. Sie ließen sich auch gar nicht stören. Tobi blieb auch ganz ruhig und war mit sich selbst beschäftigt. So konnte ich sogar ein kleines Video drehen.

Nun, wir gingen dann weiter und machten nur eine kurze Runde. Unterwegs habe ich Tobi auch noch geknipst. Hier issa.

Tobi a Tobi b

Nun sitze ich hier und Tobi schläft. Er schläft viel, ist aber auch manchmal sehr unruhig. Eben ein Hund, ein lieber.

Sonntag, 15. August 2010

Ein langer Sonntagsspaziergang

Heute hatten wir mal Lust, etwas länger zu spazieren. Das Wetter war wider erwarten schöner, als angekündigt und so gingen wir los, nachdem Han fragte: “wohin?” und ich sagte: “zur Weberwiese”.

Über Ostkreuz zur Sonntagstraße und dann immer gerade aus. Kopernikus, Gubener Straße und schon waren wir da. Ist eigentlich gar nicht so weit, nur ca. 3,5 km.

Als wir ankamen erzählte ich Han von meiner Kindheit, wie ich fast ertrunken wäre in dieser “Pfütze”. Das ist fast 40 Jahre her, aber Respekt vorm Wasser habe ich immer noch. Und ich erzählte ihm, dass ich den Entenjungen schon immer ganz süß fand. Er faszinierte mich von dem Tag an, als ich ihn das erste Mal sah. Auch das muss mindestens 40 Jahre her sein. Naja, das war wahrscheinlich die frühe Erkenntnis dessen, was noch kommen wird…

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Jedenfalls ist die Weberwiese für mich voller Kindheitserinnerungen genau wie die Marchlewskistraße. Dort habe ich nämlich bis zu meinem 5. Lebensjahr gewohnt. Und dort bin ich in den Lazarus-Kindergerten gegangen. In dem habe ich mir eine Narbe an der Stirn geholt, als ich beim Jagen über die Schlafliegen stolperte und gegen einen Heizkörper knallte. Das Nähen hat sehr weh getan und ich habe geschrien wie am Spieß.

Das Hochhaus muss ich noch erwähnen. Das hatte ja damals schon einen Fahrstuhl, wenn ich mich nicht irre und war ebenfalls faszinierend für mich. Der Eingang mit seinen schwarzen Säulen ist heute noch ein Hingucker. Und die hatten schon Wechselsprechanlage. Gut für Klingelstreiche. ;-)

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Wir gingen deshalb auch auf der Marchlewskistraße zurück nach Hause. Vorbei an dem Haus, in dem ich wohnte. Vorbei an dem Kindergarten der Lazarus Kirche, die heute dort steht. Unterwegs staunte ich nicht schlecht, wie sich diese Straße entwickelt hat. Nämlich ziemlich unterschiedlich. Unterwegs und wenn man am Comeniusplatz ankommt, sieht man viele neue Häuser. Aber auch noch etwas DDR-typisches. Zwei Dinge habe ich mal fotografiert. Das Pflaster des Fußgängerweges und ein Haus, das es noch nicht geschafft hat. So, wie es jetzt aussieht, sah es wahrscheinlich schon 20 Jahre vor der Wende aus.

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Nun gingen wir über die Warschauer Brücke auf die andere Seite der Gleise und dann die Rotherstraße entlang. Wenn man die immer gerade aus geht, gelangt man auf die Corinthstraße, den Markgrafendamm und schon ist man wider in Stralau. In Oberbaum City haben wir aber noch etwas tolles entdeckt. Da gibt es Höfe, die sind richtig toll gestaltet. Finden wir jedenfalls. ES gibt zum Beispiel ein Gebäude mit vier Höfen, die alle mit einander verbunden sind und in jedem Hof steht ein Würfel aus Stein, an dem ständig Wasser herunter läuft. Das hat etwas, das ich nicht beschreiben kann. Es beruhigt, glaube ich.

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Als wir zu Hause ankamen, fing es gerade an zu regnen und wir hatten 7,3 km zurück gelegt. Das war ein schöner Spaziergang und ein bisschen eine Reise in die Vergangenheit.

Sonntag, 25. Juli 2010

Ich bin ein Berliner

Na und was für einer. Habe ich mich heute wirklich gefragt. Aber nur kurz.

Hintergrund ist, dass Han die Idee hatte, mal ins Regierungsviertel zu fahren. Okay also, das Wetter war gut und so ging es los. Aufs Fahrrad und dann gegen den Wind erstmal die Mühlen- und dann Holzmarktstraße lang bis zur Spandauer. Da hatten wir Wasserkontakt, heißt: wir sahen das Spreeufer und beschlossen, dem zu folgen.

Anfang nahm unsere Tour an der Figurengruppe gegenüber dem Dom.

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Wenn man der Spree folgt sieht man außer vielen Ausflugsdampfern auch noch die Alte Nationalgalerie und anschließend das Bodemuseum.

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Nach diesem Foto folgten wir weiter dem Flussverlauf und dabei merkte ich, dass ich da, wo wir fuhren, noch nie vorher gewesen bin. Nach 54 Jahren das erste Mal soweit der Spree gefolgt. So kam es, dass wir an einer Straße vorbei fuhren, in der ich ein Haus sah, dass mich gleich wieder an Prag erinnerte und ich musste es fotografieren. Wer kennt dieses Haus?

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Weiter ging’s am Ganymed vorbei. “Lammhaxe nur 19,90€”, hehe.

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Dann kamen wir auf die andere Seite der Friedrichstraße, von wo aus ich das erste Mal das neue Haus sah, das sie da hingestellt haben, wo früher der Grenzübergang war und wo sie den sogenannten Tränenpalast unbedingt stehen lassen mussten.

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Ja und plötzlich standen wir da, wo wahrscheinlich das Regierungsviertel anfängt. Vor uns stand das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus ???, Schiffbauerdamm/Luisenstraße. Hier arbeiten also unsere fleißigen Abgeordneten, wenn sie da sind.

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Da sah ich dann auch wieder mal, dass Politik hinter verschlossenen Fenstern und Türen gemacht wird.

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Oder sie spiegeln so, die Fenster, dass man nicht reingucken kann.

Weiter ging es Richtung Hauptbahnhof, der in seiner ganzen Herrlichkeit gleich vor und lag. Wenn man dem gegenüber steht und Richtung Süden schaut, dann sieht man weit hinten den Potsdamer Platz, rechts davor die Schweizerische Botschaft mit dem Matterhorn auf dem Dach und das Bundeskanzleramt.

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Da fuhren wir dann auch gleich hin. Auch hier war ich das erste Mal in meinem Leben. Was bin ich nun für ein Berliner? Kein begeisterter jedenfalls, wenn ich auf dieses Monstrum schaue. Mensch, was hat unser Bundeshelmut sich da bloß aufschwatzen lassen? Sollte wahrscheinlich für 1000 Jahre gebaut sein. Hatten wir schon mal. Gefällt mir nicht, auch wenn ich davor stehe.

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Besonders die verrrostete “Kunst” davor irritiert mich sehr.

Okay, schnell noch einen Blick auf den Reichstag, wo wieder Menschenschlangen stehen, um in die Kuppel hinauf gehen zu können und dann Richtung Brandenburger Tor.

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Da merkt man wirklich, wie viel Touris in Berlin sind. Naja bei dem schönen Wetter lohnt es sich ja auch.

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Die Linder Richtung Alex immer grade aus. Da kenn ich mich aus. Ich bin ein Berliner, ein Ost-Berliner und das ist auch gut so.

Am Lustgarten war es auch voll.

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Zuletzt haben wir dann noch was ganz Schlimmes gemacht. Wir sind zum Ostbahnhof und haben bei MacDoof einen Veggie gegessen, mit Cola. Wir sind nach oben ins McCafé und von da schaut man so in die Bahnhofshalle.

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So, jetzt wieder an der Mauer entlang zurück nach Hause. Noch einen Schnappschuss während der Fahrt.

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Das war’s. Der Ausflug war kurz aber schön. Wir haben uns wieder mal bewegt und ein paar neue Ecken von Berlin kennen gelernt. Insgesamt hat sich das Getrampel für mich gelohnt. Be´stimmt machen wir so was mal wieder. Dann vielleicht in eine andere Richtung.

Sonntag, 18. Juli 2010

Das Tempelhofer Feld

Heute nach dem Essen wollen Han und ich zum ehemaligen Flughafen Tempelhof fahren. Mit dem Fahrrad. Mal sehen, was das für ein Gefühl ist, wenn ich auf der langen Rollbahn stehe und die unendliche Weite um mich herum sehe. Ich freue mich. …

So, wieder da! Zurück vom Ausflug.

Wir fuhren über die Elsenbrücke -  Kiefholz- und dann Erkstraße, Boddinstraße, Herrmannstraße und dann noch um die Ecke in die Kienietzer Straße und dann immer geradeaus. Nach 30 Minuten waren wir da. Und das sahen wir zuerst:

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Noch nicht so viel, wa?

Doch dann ging es los. Wir folgten der roten Punktlinie, die um den gesamten Park herum verläuft.

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Und bald sahen wir das ehemalige Flughafengebäude vor uns.


Weiter ging es auf der Punktlinie. Bis wir an die Startbahn kamen. Hier stellte ich mich mal hin. Das war schon ein bisschen komisch. Da zu stehen, wo vor ein paar Monaten noch Flugzeuge vom Himmel schwebten bzw. abhoben.

Die Startbahn

Von diesem Punkt aus habe ich mal ein 360° Foto gemacht.


So fuhren wir weiter entlang der roten Punktlinie, besuchten noch eine Aussichtsplattform und machten Rast am Ausgangspunkt unserer Route. Dort sahen wir Drachen fliegen. Was gab es noch zu sehen? Viele glückliche Menschen, die ihren Sonntag hier in irgendeiner Art und Weise verbrachten. Grillen, Fahrradfahren, Skaten, Kiten, Joggen, Liegen, Spazieren gehen, …

Als wir uns auf den Heimweg machten waren wir zufrieden und haben nicht bereut, dass wir das mal gemacht haben. Und wir stellten fest, dass man innerhalb von 30 Minuten auch öfter mal hierher kommen könnte. Zum Drachen steigen lassen zum Beispiel, denn es wehte ein ständiger, ziemlich gleichmäßiger Wind über das Feld. Lassen wir uns überraschen.

Der Plan des Tempelhofer Parkes

Samstag, 17. Juli 2010

Besuch aus Canada

Na da staunte ich nicht schlecht, als ich heute Abend mit Han an der Schwanenwiese vorbei kam. Ich habe mich schon gefreut, als ich von weitem sah, dass wieder einmal einige Schwäne dort Rast machten. Um so mehr freute ich mich, als ich die Canadagans bemerkte, die sich dazwischen gemogelt hat. Das ist für mich ein Ereignis. Zwar gibt es laut Wikipedia diese Gänseart schon seit den 70er Jahre in Deutschland und ich habe auch schon öfters am Himmel ihren charakteristischen keilförmigen Flug beobachten können, wenn sie nach Hause in die USA fliegen, aber in Stralau habe ich noch keine gesehen.

Leider bin ich nicht sehr nahe ran gekommen, weshalb man sie auf dem Foto nicht so gut sieht, wie ich mir das wünschte. Aber wozu gibt es Wiki? Da gibt es auch ein Foto von einer fliegenden Gans. Canadagans