Sonntag, 15. August 2010

Ein langer Sonntagsspaziergang

Heute hatten wir mal Lust, etwas länger zu spazieren. Das Wetter war wider erwarten schöner, als angekündigt und so gingen wir los, nachdem Han fragte: “wohin?” und ich sagte: “zur Weberwiese”.

Über Ostkreuz zur Sonntagstraße und dann immer gerade aus. Kopernikus, Gubener Straße und schon waren wir da. Ist eigentlich gar nicht so weit, nur ca. 3,5 km.

Als wir ankamen erzählte ich Han von meiner Kindheit, wie ich fast ertrunken wäre in dieser “Pfütze”. Das ist fast 40 Jahre her, aber Respekt vorm Wasser habe ich immer noch. Und ich erzählte ihm, dass ich den Entenjungen schon immer ganz süß fand. Er faszinierte mich von dem Tag an, als ich ihn das erste Mal sah. Auch das muss mindestens 40 Jahre her sein. Naja, das war wahrscheinlich die frühe Erkenntnis dessen, was noch kommen wird…

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Jedenfalls ist die Weberwiese für mich voller Kindheitserinnerungen genau wie die Marchlewskistraße. Dort habe ich nämlich bis zu meinem 5. Lebensjahr gewohnt. Und dort bin ich in den Lazarus-Kindergerten gegangen. In dem habe ich mir eine Narbe an der Stirn geholt, als ich beim Jagen über die Schlafliegen stolperte und gegen einen Heizkörper knallte. Das Nähen hat sehr weh getan und ich habe geschrien wie am Spieß.

Das Hochhaus muss ich noch erwähnen. Das hatte ja damals schon einen Fahrstuhl, wenn ich mich nicht irre und war ebenfalls faszinierend für mich. Der Eingang mit seinen schwarzen Säulen ist heute noch ein Hingucker. Und die hatten schon Wechselsprechanlage. Gut für Klingelstreiche. ;-)

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Wir gingen deshalb auch auf der Marchlewskistraße zurück nach Hause. Vorbei an dem Haus, in dem ich wohnte. Vorbei an dem Kindergarten der Lazarus Kirche, die heute dort steht. Unterwegs staunte ich nicht schlecht, wie sich diese Straße entwickelt hat. Nämlich ziemlich unterschiedlich. Unterwegs und wenn man am Comeniusplatz ankommt, sieht man viele neue Häuser. Aber auch noch etwas DDR-typisches. Zwei Dinge habe ich mal fotografiert. Das Pflaster des Fußgängerweges und ein Haus, das es noch nicht geschafft hat. So, wie es jetzt aussieht, sah es wahrscheinlich schon 20 Jahre vor der Wende aus.

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Nun gingen wir über die Warschauer Brücke auf die andere Seite der Gleise und dann die Rotherstraße entlang. Wenn man die immer gerade aus geht, gelangt man auf die Corinthstraße, den Markgrafendamm und schon ist man wider in Stralau. In Oberbaum City haben wir aber noch etwas tolles entdeckt. Da gibt es Höfe, die sind richtig toll gestaltet. Finden wir jedenfalls. ES gibt zum Beispiel ein Gebäude mit vier Höfen, die alle mit einander verbunden sind und in jedem Hof steht ein Würfel aus Stein, an dem ständig Wasser herunter läuft. Das hat etwas, das ich nicht beschreiben kann. Es beruhigt, glaube ich.

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Als wir zu Hause ankamen, fing es gerade an zu regnen und wir hatten 7,3 km zurück gelegt. Das war ein schöner Spaziergang und ein bisschen eine Reise in die Vergangenheit.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

...diese Würfel sind in der Mitte mit Wasser gefüllt (ca. 70x70 cm). Das kann man aber nur aus den oberen Etagen sehen. Im Winter sind die Cubes an den Seiten voller Eiszapfen...

What I like and what I dislike hat gesagt…

Das ist toll. Vielen Dank. Das werde ich mir im Winter vielleicht mal anschauen. Sieht bestimmt toll aus.