Samstag, 12. Juni 2010

Ausdruck einer kranken Gesellschaft



Wieder einmal komme ich mit einer negativen Meinung daher. Mich sprang dieses Plakat direkt an, als ich vom Ostkreuz kam und Richtung nach Hause ging. Und mein erster Gedanke war: “ Das ist nicht wahr!”

Diese vergleichenden Sprüche sind ja nichts neues. “Lieber arm dran, als Arm ab” kennt ja wohl jeder? Aber dass so etwas jetzt als Bierwerbung läuft und zwar in der Art, die Jugendlichen geradezu suggeriert “Wenn Du dieses Bier nicht trinkst, biste total out”, macht mich wütend. Das hat nichts damit zu tun, dass ich keinen Alkohol trinke. Das hat nur etwas damit zu tun, dass immer an den Wochenenden in den Medien berichtet wird, dass da mal wieder eine Zwölfjährige fast besinnungslos in der U-Bahn gefunden wurde und dass dort mal wieder ein 15-jähriger ins Krankenhaus eingeliefert wurde, Magen auspumpen, usw. und dass trotzdem kein Riegel vorgeschoben wird vor diese Werbung. Ich hatte schon die Berliner Pilsner Plakate auf dem Kieker, auf denen die Halbbesoffenen als Idole dargestellt werden. Große Freiheit, die wir da haben. Aber was kann man tun? Alles, womit man Geld verdienen kann, ist erlaubt, oder? Werbung machen, damit die Leute sich besaufen, damit Hektoliterweise Alkohol verkonsumiert wird (am besten am hellichten Tage in der U-Bahn, auf der Straße, im Bus, auf dem Fahrrad), damit die Feuerwehr was zu tun hat, damit im Krankenhaus was los ist, damit die Ärzte was verdienen und die Krankenkassen und und und.

Für mich ist diese versoffene Gesellschaft richtig krank. Aber wer sagt ihr das?

1 Kommentar:

Frosch hat gesagt…

Die Gesellschaft hat das bereits erkannt. Deswegen wird ja so viel gesoffen! Des Vergessens wegen...
Frosch